FH Kufstein Tirol und Sparkasse Kufstein vergaben Banking-Awards 2024

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Initiatoren und Jury beim dritten Banking-Award mit den Preisträger:innen 2024: Im Vordergrund - v.l.n.r.: Sabrina Kaiser, Claudia Leimser, Julia Lechner, Maria Gmeiner, Celine Kirchmaier)) mit Asc.-Prof. (FH) Dipl.-Ing. Christian Huber und Mitgliedern der Jury des Banking Award (v.l.n.r: Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer, Mag. (FH) Hannes Widmann, MSc. und Prof. (FH) Dr. Dr. Mario Situm)

Der Banking-Award wurde 2022 von der Sparkasse Kufstein in Zusammenarbeit mit der FH Kufstein Tirol ins Leben gerufen. Die im Studienjahr 2024 mit einem Sehr-Gut  oder „Gut“ bewerteten Bachelor- und Masterarbeiten konnten für den Banking Award 2024  eingereicht werden.

Am 22. November 2024 wurden die Preisträger:innen im InnovationsRaum Kufstein in einer gemeinsamen Feierstunde ausgezeichnet. Ziel des Banking-Award ist es, Anreize zu schaffen, sich im Rahmen von Bachelor- bzw. Masterarbeiten besonders herausfordernden wirtschaftlichen Fragestellungen zu widmen und dafür Lösungen zu erarbeiten.

Auch dieses Jahr gab es einen bunten Strauß an Themen: Einstellungen zum Mehrgenerationenhaus, die Rolle von Emotionen (Priming-Effekt) beim Immobilienkauf, Frauen als Führungskräfte in der Finanzbranche und der KI-Einsatz für die Immobilienkreditvermittlung und eine Analyse zur Einstellung gegenüber einer digitaler Zentralbankwährung.

Beurteilt wurden wissenschaftliche Qualität, wirtschaftliche Relevanz und der Innovationsgrad. Die Bewertung der eingereichten Arbeiten erfolgte durch eine Fachjury, die sich aus Vertreter:innen der FH Kufstein und Sparkasse Kufstein zusammensetzte.

Im Folgenden sind die diesjährigen Preisträger-Projekte kurz ausgeführt:

Bachelor – Platz 3: Celine Kirchmaier

Subjektive Einschätzung der Stakeholder:innen aus den Bereichen Bau, Soziales und Politik zur Thematik Mehrgenerationenwohnbau in Österreich

Problemstellung und Ziel:
In der Arbeit geht es darum, wie Fachleute aus Bau, Sozialem und Politik das Konzept des Mehrgenerationenwohnens bewerten. Ziel ist es, herauszufinden, ob junge Menschen kostengünstiger wohnen könnten, wenn sie dafür Aufgaben für ältere Mitbewohner übernehmen, um beide Seiten zu unterstützen.

Methodische Vorgehensweise:
563 Personen bekamen einen Fragebogen zu verschiedenen Aspekten des Mehrgenerationenwohnens. Die Antworten wurden analysiert, um herauszufinden, was die Befragten darüber denken.

Fazit und Empfehlungen:
Gemeinschaftsräume und gegenseitige Hilfe zwischen Jung und Alt werden von den Befragten unterstützt. Viele befürworten günstigeres Wohnen für junge Menschen im Austausch für Unterstützung älterer Bewohner. Eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie politische Unterstützung sind notwendig, um diese Wohnprojekte umzusetzen.

Bachelor – Platz 2: Maria Gmeiner

Der Einfluss des Priming-Effekts auf die Immobilienbewertung: Eine Untersuchung im Bereich der Verhaltensökonomie

Problemstellung und Ziel:
Die Arbeit untersuchte, ob Emotionen die Einschätzung des Werts einer Immobilie beeinflussen. Ziel war es, herauszufinden, ob positive oder negative Gefühle die Marktwertbewertung und Kaufbereitschaft verändern.

Methodik:
150 Personen wurden in drei Gruppen aufgeteilt (positive, negative und keine emotionalen Reize). Anschließend bewerteten sie eine Immobilie. Die Ergebnisse wurden statistisch ausgewertet.

Fazit und Empfehlungen:
Emotionen beeinflussten die Wertschätzung nicht direkt, hatten jedoch Auswirkungen auf die Kaufbereitschaft: Ein positiver Eindruck der Immobilie erhöhte diese. Die Immobilienbranche sollte darauf achten, positive Eindrücke bei potenziellen Käufern zu fördern, um deren Kaufbereitschaft zu steigern.

Bachelor – Platz 1: Claudia Leimser

Förderung von Frauen in Führungsrollen der Finanzbranche: Employer Branding als Instrument zur Überwindung von Stereotypen und Stärkung der Gleichstellung

Problemstellung und Ziel:
Frauen sind in Führungspositionen der Finanzbranche oft benachteiligt. Ziel der Arbeit ist zu zeigen, wie Unternehmen durch Employer Branding Frauen besser fördern und ein gerechteres Arbeitsumfeld schaffen können.

Methodik:
Acht Interviews mit weiblichen Führungskräften aus der Finanzbranche wurden geführt und ausgewertet.

Fazit und Empfehlungen:

Employer Branding kann helfen, Frauen in Führungsrollen zu stärken, Stereotype abzubauen und ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen. Wichtige Maßnahmen sind Mentoring, flexible Arbeitszeiten und faire Gehaltsstrukturen. Empfehlungen: Unternehmen sollten mehr auf Diversität setzen, Frauen gezielt fördern und durch Vorbilder und Unterstützung die Gleichstellung vorantreiben.

Master – Platz 2: Julia Lechner

Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung im Finanzdienstleistungsbereich: Eine Analyse der Effizienzsteigerung und Risikominimierung bei Kreditvermittlern

Problemstellung und Ziel:

Die Arbeit untersucht, wie Künstliche Intelligenz (KI) und digitale Technologien die Prozesseffizienz, Risikominimierung und Kundenbetreuung im Bereich der Kreditvermittlung verbessern können. Ziel ist es, die Chancen und Herausforderungen dieser Technologien speziell für unabhängige Kreditvermittler in Österreich zu analysieren.

Methodik:
Qualitative Untersuchung mit Experteninterviews, deren Inhalte mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurden.

Fazit und Empfehlungen:
KI verbessert Effizienz durch Automatisierung (z. B. bei Bonitätsprüfungen) und reduziert Risiken durch präzisere Analysen. Zudem steigern KI-gestützte Tools wie Chatbots die Kundenzufriedenheit. Unabhängige Kreditvermittler sollten stärker auf digitale Technologien setzen, Prozesse automatisieren und KI für personalisierte Kundenservices nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Einhaltung von Datenschutz und IT-Sicherheit bleibt dabei essenziell.

Master – Platz 1: Sabrina Kaiser

Die Rolle der öffentlichen Meinung bei der Vermarktung von CBDCs: Eine Sentiment-Analyse

Problemstellung und Ziel:
Digitale Zentralbankwährungen (CBDCs = Central Bank Digital Currency“) können das Finanzsystem verändern. Damit sie erfolgreich eingeführt werden, müssen sie von der Bevölkerung akzeptiert werden. Ziel der Arbeit war es, herauszufinden, wie die Menschen über CBDCs denken und welche Themen dabei wichtig sind.

Methodik:
Es wurden Beiträge aus sozialen Medien wie Reddit, Hacker News und 4Chan untersucht. Dabei wurden die Meinungen (positiv, negativ, neutral) ausgewertet und die Hauptthemen analysiert.

Fazit und Empfehlungen:
Die meisten Menschen haben eine positive Einstellung zu CBDCs. Negative Meinungen betreffen oft Datenschutz oder technische Unsicherheiten. Banken und Behörden sollten die Öffentlichkeit besser über die Vorteile und die Sicherheit von CBDCs informieren. Offene Kommunikation kann helfen, Vertrauen zu schaffen und Ängste abzubauen.