Ausgrabungen am Zellerberg

Die archäologischen Ausgrabungen am Zellerberg gingen auch 2024 weiter. Foto: Konrad/Messner.

Neues zu berichten wussten Ausgrabungsleiter Dr. Florian Messner vom Institut für Archäologien an der Universität Innsbruck und der Kufsteiner Projekt-Initiator Horst Konrad bei einem Besuch der Sparkasse Kufstein zum Abschluss der diesjährigen Ausgrabungen.

Die am 15. April 2024 gestarteten neuerlichen Grabungen wurden am 10. Mai abgeschlossen. Ein 10-köpfiges Team unter der Führung von Projektleiter Prof. Dr. Harald Stadler und des Ausgrabungsleiters Dr. Florian Messner förderten sehr gut erhaltenes Mauermerk zutage. So konnten auf einer vorgelagerten Bastion eingeebnete Festungselemente aus dem 16. Jahrhundert freigelegt werden, die in keinem bisher bekannten Plan zu finden waren. Unterstützer der neuerlichen von der Universität Innsbruck ausgeführten Ausgrabung waren die Kulturabteilung der Stadt Kufstein, die Kulturabteilung des Landes Tirol, die Stadtwerke Kufstein, die Baufirma Bodner und die Sparkasse Kufstein. Die Ausgrabungen dienen der Erforschung des Zellerberges als ganzheitliche Festungsanlage.

Die im Jahr 2019 anlässlich des 500. Todestages von Kaiser Maximilian I. begonnenen archäologischen Ausgrabungen führten zur Wiederentdeckung einer längst vergessenen Befestigungsanlage. Diese wurde in den Jahren von 1540 bis 1560 zu einer größeren Festung ausgebaut. Ab 1740 erfolgte die planmäßige Befestigung des gesamten Zellerberges. Die riesige Wehranlage diente zusammen mit den Mitterndorfer- und Zeller Linien der kompletten Talsperre, um eine militärische Alpenüberquerung von Kufstein über den Brenner in den oberitalienischen Raum zu verhindern.

Flächenmäßig ist die teilweise ausgebaute Festungsanlage Zellerberg (88.000 m2) etwa vier Mal so groß wie die heutige Festung Kufstein (20.000 m2).. Auf den beiden Kuppen des Zellerberges konnten in den vergangenen Jahren zwei jeweils ca. 150 Quadratmeter große Gebäudefundamente sowie Reste der massiven Schildmauern freigelegt und besichtigt werden. Nach einer ausführlichen Dokumentation werden diese aus konservatorischen Gründen abschnittsweise wieder eingeebnet. Derzeit noch zu sehen sind die aktuellen Ausgrabungen, die – so hoffen die Initiatoren – vermutlich an dieser Stelle im nächsten Jahr weitergeführt werden können.

Informationsaustausch gegen Ende der diesjährigen Ausgrabungen am Zellerberg bei der langjährigen Partnerin und Unterstützerin Sparkasse Kufstein – v.l. Corina Rainer MA (Marketing Sparkasse Kufstein), Ausgrabungs-Initiator Horst Konrad, Ausgrabungsleiter Dr. Florian Messner und Mag. Alois Loder (Public Relations). Foto: Spk Kufstein.